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stau
Juli 2oo9

Stau



„Scheiße, ist dit kalt!“
Er spürte den kleinen Teufel an sich vorbei ins Innere des Parkhauses schlüpfen und grinste vor sich hin. Seit Dirk vor etwa einem Jahr eine Metamorphose vom Grufti zum knallharten Metal-Fan vollzogen hatte, machte ihm das Wetter (oder er dem Wetter?) nur noch das Leben schwer. Seitdem war es ausschließlich entweder zu heiß (ob der schwarz in schwarz gehaltenen Klamotten) oder zu kalt (denn auch für Handschuhe, Schal oder auch nur anständig warme Pullover war man inzwischen zu cool). Manchmal fragte Jan sich tatsächlich, ob Dirk wirklich sein bester Freund, oder eine der Gespielinnen seiner pubertierenden Schwester war, die sich irgendwann in seinen Freundeskreis eingeschleust hatte.
Das Zischen eines Feuerzeuges ließ ihn aufblicken und er hoffe zeitgleich, dass Julias übrige Freundinnen noch nicht rauchten.
Der Kleinere klammerte sich derweil an ein gefundenes Heizungsrohr und paffte befriedigt den blauen Dunst in die ohnehin stickige Garagenluft. Seinen schnippischen Anti-Raucher-Kommentar hatte Jan gerade vergessen, also zog er einfach die Eisentür zu und kramte in den Taschen seiner Lederjacke, bis er einen klimpernden Autoschlüssel hervorzog und vorfreudig grinste. Er war die letzten Monate zwar schon viel gefahren, immerhin machte sich ein Führerschein nicht von allein und dank ihres ansteigenden Erfolges hatte er sich ohne Probleme sehr viele Stunden leisten können, vor seinem besten Freund aber war es noch einmal etwas völlig anderes. Wie in vielen Dingen, wollte er den Älteren auch hier beeindrucken, sah endlich eine Chance, in irgendetwas erfahrener zu sein. Denn in allen anderen Dingen, seien es Bandproben, das Komponieren, Konzerte, Partys oder gar Frauen, war Dirk ihm stets eine Nasenlänge voraus gewesen. Dieses eine Jahr, das Jan jünger war, kam diesem manchmal eher wie ein Jahrzehnt vor. Und dennoch: Autofahren, das konnte Bela B. Felsenheimer mit seinen 25 Jahren immer noch nicht. Zuerst mangels Geld, mittlerweile mangels Lust und Motivation, denn schließlich wurde er mittlerweile oft genug gefahren und Jan überlegte, ob er wirklich auch zu einem seiner Chauffeure werden wollte.
„Und jetz? Schlagen wa hier Wurzeln?“
Verwirrt sah der Blonde auf, riss sich von seinem Gegrübel los und zog Dirk mit sanfter Gewalt von der heißen Kupferleitung und in Richtung der besetzten Parklücke mit der Nummer 210. Dort stand das kleine silberne Auto und blickte sie beide aus großen Scheinwerferaugen an. Jans Grinsen war nun bis zu seinen Ohren hinauf gewachsen.
„Dit isser!“

Von draußen drückte der Wind gegen Türen und Gitterfenster des Parkhauses und Jan bemerkte, dass sie sogar schon etwas des ersten Schnees mit hinein gebracht hatten. Denn als Dirk auf das Auto zuging und über die Motorhaube und einen Seitenspiegel strich, zog er eine nasse Fußspur hinter sich her.
„Dit… isser?“, wiederholte der Schwarzhaarige und Jan hob verwundert eine Braue.
„Ja! … Super oder?“
Doch da sah er schon, wie sich ein Grinsen auf die schmalen Lippen des anderen stahl.
„Naja… n bisschen mickrig, nee?“
„Aaach du bist ja nur neidisch!“ lachte Jan und strich nun selbst über die Motorhaube.
Sein Gegenüber verzog mitleidig die Mundwinkel.
Schlagartig flaute seine Euphorie ab. Unweigerlich begann er, Dirk genauer zu mustern.
Wie er da so vor ihm stand, zwar mittlerweile weit über 20, aber doch immer noch so schmalschultrig und blass, beinahe zerbrechlich, war er Jan plötzlich wieder so unglaublich fern. Zerschmolzene Schneeflocken tropften aus den schwarz gefärbten Haarspitzen, benetzten das Gesicht des Kleineren, die markante Nasenspitze… und seine Lippen.
Jan fröstelte und ging etwas versteift zur Fahrertür. Seine Hand tastete unsicher nach dem Griff, er sah seinen Freund nicht mehr an. Das würde sonst nur ein Unglück geben.
„Fahren wir?“, fragte er deshalb eher das Lenkrad durch den Türspalt hindurch.
ZONK
Da flog die Tür wieder zu und Dirk stand ganz nahe vor ihm und durchbohrte ihn mit dem Blick.
„Was ist auf einmal los…?“
Kurz versank der Blonde in seinen Augen, spürte sich rot werden und umklammerte weiter die Türklinke des PKWs, versuchte möglichst unwissend auszusehen. Besonders erfolgreich schien er damit nicht zu sein. Er wurde buchstäblich zu Boden gestarrt. Je näher Dirk kam, desto genauer fühlte er, wie der Blick ihn abtastete. Das sachte Lächeln auf den blassen Lippen brachte ihn allerdings völlig aus dem Konzept und irgendwie dazu, doch noch zu reden:

„Ach ich… dachte nur… du wärst etwas beeindruckter…“, seine Hand strich abwesend über das Blech der Tür. Dirk hielt sie fest. Er schluckte wieder. Das Lächeln wuchs und schob die Augenlider des Kleineren hoch. Er sah mehr als belustigt aus. Innerlich wütend fühlte Jan sich erröten. So bemerkte er es kaum, als sein Gegenüber ihn langsam, am Auto entlang nach links schob und er was völlig überrumpelt, als er schließlich auf die Motorhaube hinab gepresst wurde. Leise vor sich hin lachend bekletterte Dirk diese über Jan hinweg und sah dem eigentlich Größeren nun von oben in die Augen.

„Du musst mich doch nicht mehr beeindrucken... Obwohl ich schon sagen muss, dass ich es ziemlich männlich finde… jetzt kannst du mich durch die Gegend kutschieren, mir dabei die Knie streicheln…“, er schmiegte seine Brust auf Jans, „oder mir gleich einen runterholen… hey, im Stau könntest du mir sogar einen blasen! Oder ich dir? Hm… das müsste man wohl ausdiskutieren… Iek!“

Jan grinste breit über den ulkigen Laut, den der ins Schwafeln gekommene Dirk von sich gab, als er selbst mit einem lauten Klatschen beide Hände auf seinen Hintern hinab sausen lies. Bei den zahlreichen Vorschlägen an sexuellen Praktiken hatte er sich einfach nicht zurück halten können und kraulte seinen Schlagzeuger nun zärtlich, was dieser sachte rot angelaufen und mit einem Schnurren auf seinem Bauch liegend goutierte. Katzengleich rollte er sich einfach auf seinem blonden Freund ein, genoss die Streicheleinheiten und gab sich plötzlich äußerst handzahm. Wenn er so derartig friedfertig war konnte Jan die Hände partout nicht bei sich behalten. Seine Fingerspitzen schoben sich unter die enge Lederhose. Das Dirk-Kätzchen strauchelte und lachte leise verlegen, bevor es von seinem blonden Freund hinunter kletterte um brav in den Wagen zu steigen.

Perplex saß Jan da und schaute zu wir der Kleinere vom Beifahrer aus den Wagen anließ. „Hey!“

Hastig stieg er ebenfalls ein. Dass Dirk ihm den Autoschlüssel stibitzt hatte, war ihm wirklich nicht aufgefallen. Immer noch mit rosa Wangen schaute dieser dabei zu, wie Jan leicht frustriert ausparkte und das Parkdeck über eine Brücke verlies. Kaum waren sie wieder im öffentlichen Verkehr, standen sie in der Winterkälte im Stau. Große Schneeflocken tanzen über die Straße und einige blieben an der Heckscheibe hängen. Es war die Art Schnee, der lange Zeit liegen blieb.

„Es wird jetzt richtig Winter.“, murmelte Dirk und klopfte von innen gegen die Scheibe, wo sich außen ein kleiner Haufen Flocken gebildet hatte. Sie bewegten sich nicht. Plötzlich musste Jan laut lachen, dass das ganze Auto erzitterte. Der Haufen Flocken rutschte von dannen, verwirrt blickte Dirk zu ihm hinüber.

„Redest du jetzt echt über das Wetter? Was ist denn mit dir los? Erst machst du mich mit deinen Ideen zum Sex im Auto scharf um dann abzublocken… und jetzt das? Du wirst alt!“, kicherte er.

Patsch!

Die weiße, schmale Hand des Kleineren glitt Jans Oberschenkel empor, begann feinfühlig das muskulöse Fleisch zu massieren und beugte sich langsam zu ihm hinüber. Die Ampeln standen auf Rot. Das Lachen blieb dem Größeren im Halse stecken, die Hitze stieg in ihm auf.

„Sagtest du ich hab dich scharf gemacht?“

Seine Beine wurden auseinander gedrückt und ehe Jan sich versah hing der Kleinere auch schon dazwischen, fischte mit zwei Fingern sein Glied aus der weiten, schlabberigen Jeanshose und wog es langsam hin und her, begann es zu massieren und sachte zu kneten, bis der Mann unter ihm leise keuchend atmen musste und sich ihm eine steife Erektion entgegen reckte.

Jan wollte dagegen reden, wollte weiterhin darauf achten, jede Minute Gas geben zu müssen, wollte Dirk zurück drücken und diesen gottverdammten heißen kleinen Teufel endlich anschnallen! Doch alle Proteste blieben ihm verwehrt, denn die feuchte, enge Mundhöhle schloss sich bald um ihn. Und jedes Mal wenn Dirk ihm einen blies, machte ihn schier handlungsunfähig. Langsam verkrampfte er in seinem Sitz, bewegte die Hüfte zuckend, schob sogar eine Hand auf den schwarzen Wuschelkopf in seinem Schoß und drückte ihn tiefer. Seine Eichel stieß gegen Dirks Rachendecke. Er stöhnte auf und blickte sich sogleich panisch nach anderen Autofahrern um, die ihm zusehen könnten. Doch keiner seiner Blicke half ihm dabei. Wie immer lies Dirk ihn alles um sich herum vergessen. Minuten vergingen, er stieß schlussendlich tief in Dirks Mund, umklammerte das Lenkrad, rammte den Kopf gegen die Rückenlehne und schoss sein Sperma schließlich tief und befriedigt seufzend in den Rachen des anderen.

Dirk setzte sich lächelnd gerade hin, verpackte ihn anständig, schnallte sich an, leckte sich noch einige Tropfen aus den Mundwinkeln und dachte, dass er auch dringend fahren lernen sollte.



„Jan?“

„W…was?“

„GRÜN!“
Wer das ist.  
  .hat Geschichten im Kopf seit sie denken kann.

.schreibt sie nieder seit sie das Alphabet beherrscht.

.veröffentlicht sie seit das WWW den Wald erreichte.

.wartet jetzt mit einer kleinen Bibliothek online auf.

.hofft, dass dir ihre Prosa zusagt und du ihr eine Nachricht hinterlässt ;)
 
SCHNEE VON GESTERN  
  Gut. Vielleicht reicht es nicht, für bestimmte Wettbewerbe. Dann kann ich den Text wenigstens hier veröffentlichen. Wie gefällt euch HörenSagen?  
Sonst irgendwo noch Wetterstationen?  
  Gesicht im Buch DuRöhrst StudentenVerzeichnis  
getippter Text von heute Nacht  
  Martin saß seit Stunden da und starrte. Als er auf dem Weg zum Bus inne gehalten, das Telefon kaum geistesgegenwärtig wieder in die Innentasche seines Sakkos hatte gleiten lassen, war es gerade hell geworden. Jetzt spürte er den Schatten seiner eigenen Nase in seinem Gesicht, so hoch stand die Sonne. Die rundliche Spitze des niedrigen Pfeilers, auf dem er mit seinem über die Jahre immer dicker gewordenen Hintern lehnte, war kalt und ziemlich unbequem. Martin bemerkte das nicht. Er bemerkte auch nicht die alte Frau mit dem kleinen Hund, den 'jungen Mann' ansprach und fragte, ob er Hilfe bräuchte. In der Tat sah Martin vielleicht ein wenig danach aus. Es war einer der ersten Tage in seiner neuen Schale.
Obwohl er sich mittlerweile täglich rasierte, blieb das stoppelige, unausgeschlafene Gefühl in seinem Gesicht hängen. Auch in seinem neuen Leben blieben seine Augen, wie sie waren. Von roten Äderchen durchzogen, blutunterlaufen, ragten sie ein Stück zu weit aus den großen Höhlen hervor.
Er versuchte, regelmäßig seine Nägel zu schneiden, aber sie wurden niemals richtig schön. Er bekam das noch nicht hin, die Linie gerade krumm zu halten.
 
Noch was?  
  Studieren strengt an.  
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