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mitternachtssonne
Mai 2oo8

Mitternachtssonne




Eine warme Brise, einer großen, zärtlichen Hand gleich, umfing Bela, als er spät in der Nacht dem schwarzen Wasser entstieg. Es war Sommer.

Noch einmal drehte er sich dem kleinen See zu, auf dessen Oberfläche Glühwürmchen einen zufälligen Reigen um die Spiegelbilder des Sichelmondes und der hellsten Sterne tanzten. Bela erkannte den Polarstern, den großen Wagen... und wandte sich schmunzelnd ab.

Nur wenige Meter entfernt auf einem flach bewachsenen Flecken Wiese, der sowohl vom Wasser als auch dem Dickicht des Waldes noch weit genug entfernt war, loderte ihm ein kleines, jedoch seit einigen Stunden beständiges Feuer entgegen. Warm und behaglich sah der Platz auf dem Deckenlager daneben aus und mit ein paar Schritten war er dort angelangt, wickelte sich in weichen Baumwollstoff und setzte sich nahe zu den züngelnden Flammen, vor denen er nicht die geringste Angst verspürte. Bald waren die Wasserperlen auf seiner frei liegenden Haut getrocknet und seine Wangen von glühwarmem Rot überzogen.

Das Lächeln war allmählig von seinem Gesicht gewichen, in das klare Grün seiner Augen war ein nachdenklicher grauer Schimmer gezogen

So schreckte er zusammen als plötzlich das laute Geklapper von auf einander prallenden Hölzern erklang und sich bald darauf zwei lange, starke und in Flies gehüllte Arme um ihn schlangen.

„Jan??“

Der Blonde ließ sich auf den Hintern fallen und zog Bela in seinen Schoß. Fast unmerklich zitternd schmiegte er sich an seinen Kaum bekleideten Freund, rieb die Wange an seiner Schulter.

„Du bist warm... obwohl du nackt bist... faszinierend...“

Er brummte leise, wickelte sich halb mit in die Decke und schloss zufrieden die Augen.

Bela, der sich gerade erst von seinem Schreck erholt hatte, seufzte halb erleichtert, halb genervt aus.

„Wie schön, dass du wieder da bist, Eisklotz... und kein Wunder, dass ich warm bin... ich geh ja auch nich mitten in der Nacht noch mal völlig unnötig Holz sammeln.“

Er spürte seinen Freund an seiner nackten Brust gähnen, dann griff die große hand nach dem trockenen Stück eines Astes und warf sie behutsam, jedoch blindlings, ins Feuer. Funken sprangen, die Wärme wurde eindringlicher, Bela schnurrte leise.

„Alles zu deinem Besten... so bist du morgen nämlich erst Mittags mit Sammeln dran...“,

die Arme schlangen sich wieder besitzergreifend um ihn, „Und kannst ausschlafen...“

Die Hand begann nun, seinen Bauch zu kraulen.

„Hm... sicher... sehr selbstlos von dir...“

Mehr war Bela nicht erlaubt, zu sagen, denn kurz darauf versiegelte Farins Mund den seinen, wie schon so oft an diesem Wochenende, mit dem eigenen und drückte ihn sanft hinab auf die Erde. Unter ihnen raschelten vertrocknete Gräser, die Hitze des Feuers kroch in jede Pore ihrer Körper und bald musste der Blonde sich von seiner doppellagigen Waldläuferausrüstung befreien lassen, um nicht dahin zu schmelzen, noch bevor sein Geliebter ihn da hatte, wo er ihn wollte.



Fast unerhört traumhaft war auch diese gemeinsame Nacht unter dem sommerlichen Himmelszelt, nur gestört von einigen widerspenstigen Bremsen und Mücken, vor denen die beiden Männer, der eine den anderen tragend, in ihr Zelt flüchteten.

Dort trieben sie ihr Spiel nur noch erhitzter weiter, verschlangen sich ineinander, die Glieder verkeilt, untrennbar, zusammen gehörig. Und auch im Schlaf ließen sie nicht voneinander.



Das Feuer glühte noch, bis es in den Morgenstunden von Streifen rosaroten und hell orangen Sonnenlichtes abgelöst wurde, die den blauen Himmel facettenreich durchzogen.

Als die ersten Vögel durch die noch nicht allzu schwüle Morgenluft kreisten, lag Farin bereits wieder auf der taufeuchten Wiese und sah ihnen dabei zu.

Das nasse Gras strich beim leisesten Windhauch über seine Haut, zart und weich, jedoch... kühler als es Bela tat. Er lächelte und drehte den Kopf der schwarzen Gitarre zu, die er neben sich abgelegt hatte. Es musste ein bizarres Bild sein, wie sein Daumen den Schriftzug am Griffbrett nachfuhr, der gar nicht sein eigener war. Sein Schlagzeuger hatte allerdings darauf bestanden, diese Gitarre mit zu nehmen, in der festen Überzeugung, auf einer anderen gar nicht spielen zu können.

Gedankenverloren streckte der Blonde sich, richtete sich auf und begann, die nackten Zehen in das kühle Wasser, dass am Rand des Sees die Ufergräser durchnässte, getaucht, dieses eigenartig nach Bela klingende Instrument zu spielen.

Jener hatte gerade das Zelt verlassen und schlich nun barfuss durch das feuchte Gras, auf dem er beinahe ausrutschte, auf seinen Freund zu, der wieder einmal wirkte, als sei er in einer anderen Welt, vollkommen geistesabwesend. Nur kurz hielt er inne und betrachtete ihn einfach, die schmale Hüfte, den breiten Rücken und alles, was er von seinen starken langen Armen sehen konnte. Die immer verspannten Muskeln im Nacken. Sollte er..?

Nein. Die Verlockung des Racheaktes war einfach zu groß...
Wer das ist.  
  .hat Geschichten im Kopf seit sie denken kann.

.schreibt sie nieder seit sie das Alphabet beherrscht.

.veröffentlicht sie seit das WWW den Wald erreichte.

.wartet jetzt mit einer kleinen Bibliothek online auf.

.hofft, dass dir ihre Prosa zusagt und du ihr eine Nachricht hinterlässt ;)
 
SCHNEE VON GESTERN  
  Gut. Vielleicht reicht es nicht, für bestimmte Wettbewerbe. Dann kann ich den Text wenigstens hier veröffentlichen. Wie gefällt euch HörenSagen?  
Sonst irgendwo noch Wetterstationen?  
  Gesicht im Buch DuRöhrst StudentenVerzeichnis  
getippter Text von heute Nacht  
  Martin saß seit Stunden da und starrte. Als er auf dem Weg zum Bus inne gehalten, das Telefon kaum geistesgegenwärtig wieder in die Innentasche seines Sakkos hatte gleiten lassen, war es gerade hell geworden. Jetzt spürte er den Schatten seiner eigenen Nase in seinem Gesicht, so hoch stand die Sonne. Die rundliche Spitze des niedrigen Pfeilers, auf dem er mit seinem über die Jahre immer dicker gewordenen Hintern lehnte, war kalt und ziemlich unbequem. Martin bemerkte das nicht. Er bemerkte auch nicht die alte Frau mit dem kleinen Hund, den 'jungen Mann' ansprach und fragte, ob er Hilfe bräuchte. In der Tat sah Martin vielleicht ein wenig danach aus. Es war einer der ersten Tage in seiner neuen Schale.
Obwohl er sich mittlerweile täglich rasierte, blieb das stoppelige, unausgeschlafene Gefühl in seinem Gesicht hängen. Auch in seinem neuen Leben blieben seine Augen, wie sie waren. Von roten Äderchen durchzogen, blutunterlaufen, ragten sie ein Stück zu weit aus den großen Höhlen hervor.
Er versuchte, regelmäßig seine Nägel zu schneiden, aber sie wurden niemals richtig schön. Er bekam das noch nicht hin, die Linie gerade krumm zu halten.
 
Noch was?  
  Studieren strengt an.  
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