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WortWolkenGewitter |
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Alle Worte (c) MiKu Es sind heute 7 Besucher (13 Hits) in den WortWolkenbruch geraten. |
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Verloren I |
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Januar 2oo6
Verloren I
Seufzend strich er über das zarte, noch immer etwas verschwitzte Gesicht. Es war vier Uhr morgens und sie würden in ein paar Stunden abreisen. Still und leise, bis auf die Bezahlung des Hotels nichts zurück lassend. Eigentlich wollte er das nicht, aber sie hatten beide von Anfang an gewusst, dass sie sich so schnell trennen würden, wie sie sich kennen gelernt hatten.
Eine Strähne hellbraunen, glatten Haares lag quer über das sanfte, braun gebrannte Gesicht.
Leicht lächelnd strich er sie zur Seite und schwang seine Beine über die niedrige Bettkante, stand auf und zog die Decke wieder hoch, bis ihr schlanker Körper wieder bis zu den Schultern in Stoff gehüllt war. Er warf einen Blick durch das völlig dunkle, stickige Zimmer und suchte seine Sachen zusammen, um damit in dem kleinen Bad zu verschwinden.
Die Neonröhre brannte grausam in seinen verschlafenen Augen und legte kaltes Licht über seine nackte, augenblicklich fröstelnde Haut. Seufzend dachte er an das Mädchen in seinem Bett, wie warm und weich sie gewesen war und wie gut er sich gefühlt hatte, als er sie in den Arm nehmen konnte, sie küssen und lieben konnte, wie lange niemanden mehr.
Er war tatsächlich eine Zeit lang nahezu abstinent gewesen.
Geknickt lächelte er seinem Spiegelbild zu, lehnte sich auf das Waschbecken und schloss die Augen abermals. Er hatte kein Mädchen mehr an sich heran gelassen. Nicht das da nicht genug hübsche weibliche Wesen waren, die ihn begehrten, nein. Aber er hatte keinen Reiz darin empfunden, eine von ihnen glücklich zu machen mit einer einzigen Nacht.
Er hatte immer nur einen einzigen Wunsch verfolgt, wohlwissend, dass er sich nicht bewahrheiten würde.
Seufzend warf er sich kaltes Wasser ins Gesicht und begann sich anzuziehen.
Es war sinnlos und zeitverschwendend, diesem Traum nachzutrauern, es würde nie etwas ernsteres daraus werden.
Einige Minuten später betrat er den nach Kalk und Staubmilben riechenden Hotelflur, durch den ein Teil der Crew gerade Richtung Eingangshalle schlurfte.
Er schloss leise die Tür hinter sich und wollte eiligen Schrittes in den Speisesaal kommen, um noch etwas von dem bereit gestellten Frühstück zu erlangen, als die Tür direkt gegenüber geräuschvoll aufgerissen wurde. Sofort blickte er zur Seite und sah in das Gesicht des völlig übermüdeten und nach Alkohol und Rauch stinkenden Nopper. Seine schulterlangen knallroten Haare hingen ihm ins Gesicht und mit einem herzhaften Gähnen zur Begrüßung zeigte er Jan die tiefen, braunschwarzen Hohlräume seiner Zähne.
"Morgen." Erwiderte dieser nur und verzog leicht die Mundwinkel, als der starke Biergeruch ihm entgegen wehte.
Der Roadie nickte nur, zog die Bondage-Hose ein Stück höher (sie war offen, aber das schien er gar nicht zu bemerken) und taumelte, sich an der Wand abstützend dem Trucker hinterher.
Jan schüttelte sich leicht. Er hasste diese versoffenen Morgen nach anständigen Partynächten, wenn nahezu jeder außer ihm den Tag durchschlief.
Er wollte Nopper etwas abschätzendes hinterher rufen, als eine andere Tatsache seine Aufmerksamkeit erregte.
Hinter der nun halb offen stehenden Tür lag nicht das Quartier der Roadies, dort schlief eigentlich jemand anders.
Er hätte sich nicht wundern sollen, schließlich hatte Bela in den letzten Monaten mehr Zeit mit feiern verbracht, als mit seinem Schlagzeug und wo eine Party war, da war auch Nopper nie fern. Trotzdem pochte eine Ader unter seiner Schläfe gewaltig Protest, denn er ahnte viel mehr als nur Partyüberbleibsel.
Wie in Trance legte er die Hand auf die billige, zerkratzte Tür und betrat das Zimmer des Schlagzeugers, dass eigentlich genauso eingerichtet war wie sein eigenes.
Eine Rauchschwade kam ihm schon am Eingang entgegen, als er eintrat, doch was er dann sah, verschlug ihm die Sprache, noch bevor er laut fluchend die Fenster auf reißen konnte:
Das Zimmer war vollkommen zertrümmert. Der kleine Schrank, der eher an einen Spinnt erinnerte, lag ein getreten unter dem Fenster, der Teppichboden war übersäht von Zigarettenstummeln, Asche und zum Teil zerbrochenen Gläsern.
Und mitten in diesem Chaos aus Scherben, zerrissenem Papier und Asche lag Bela auf seinem, unter einer Flut aus Müll geradezu begrabenem Bett.
Mit fast mechanischen Bewegungen stieg Farin über die Möbelstücke, die ihm im Weg lagen und hockte sich neben den Drummer auf das Bett, nicht bevor er einige Chipstüten beiseite geräumt hatte.
Die schwarzen Haare hingen strähnig und verfilzt in Belas Gesicht und er zögerte einige Sekunden, bis er die Hand ausstreckte und sie ihm behutsam von den Augen strich.
Trotz dem Chaos um ihn herum wirkte sein Freund friedlich, als träume er gerade vom seligsten Ort der Welt und die schmalen Lippen bildeten ein verhaltenes Lächeln.
Farin spürte einen Moment, wie sich beruhigende Wärme in seinem Magen ausbreitete.
Als er aber das fahle Gesicht betrachtete, aus dem nur die Wangen glühend hervorstachen, da erstarb dieses Gefühl und Kälte kroch nun seinen Hals hinauf, bis in seine Kehle, so, dass er nicht mehr im Stande war zu sprechen. Um ihn wach zu bekommen, rüttelte er sanft die schmale Schulter, doch sein Schlagzeuger sackte zur Seite.
"Bela???"
Verloren II
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Wer das ist. |
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.hat Geschichten im Kopf seit sie denken kann.
.schreibt sie nieder seit sie das Alphabet beherrscht.
.veröffentlicht sie seit das WWW den Wald erreichte.
.wartet jetzt mit einer kleinen Bibliothek online auf.
.hofft, dass dir ihre Prosa zusagt und du ihr eine Nachricht hinterlässt ;) |
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SCHNEE VON GESTERN |
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Gut. Vielleicht reicht es nicht, für bestimmte Wettbewerbe. Dann kann ich den Text wenigstens hier veröffentlichen. Wie gefällt euch HörenSagen? |
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Sonst irgendwo noch Wetterstationen? |
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getippter Text von heute Nacht |
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Martin saß seit Stunden da und starrte. Als er auf dem Weg zum Bus inne gehalten, das Telefon kaum geistesgegenwärtig wieder in die Innentasche seines Sakkos hatte gleiten lassen, war es gerade hell geworden. Jetzt spürte er den Schatten seiner eigenen Nase in seinem Gesicht, so hoch stand die Sonne. Die rundliche Spitze des niedrigen Pfeilers, auf dem er mit seinem über die Jahre immer dicker gewordenen Hintern lehnte, war kalt und ziemlich unbequem. Martin bemerkte das nicht. Er bemerkte auch nicht die alte Frau mit dem kleinen Hund, den 'jungen Mann' ansprach und fragte, ob er Hilfe bräuchte. In der Tat sah Martin vielleicht ein wenig danach aus. Es war einer der ersten Tage in seiner neuen Schale.
Obwohl er sich mittlerweile täglich rasierte, blieb das stoppelige, unausgeschlafene Gefühl in seinem Gesicht hängen. Auch in seinem neuen Leben blieben seine Augen, wie sie waren. Von roten Äderchen durchzogen, blutunterlaufen, ragten sie ein Stück zu weit aus den großen Höhlen hervor.
Er versuchte, regelmäßig seine Nägel zu schneiden, aber sie wurden niemals richtig schön. Er bekam das noch nicht hin, die Linie gerade krumm zu halten. |
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Noch was? |
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