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Für Immer
Oktober 2oo5

Für immer 


"Jan!" 
Bela brach durch die Masse an geschwätzigen, betrunkenen Menschen, raus aus dem verrauchten Club. 
Rod hängte noch den Hörer des Telefons ein und folgte Bela,, wollte schon losstürmen, als der Drummer ihn am Handgelenk packte. 
Die glasklaren, grünen Augen sahen ihn bittend, aber auch ein wenig bestimmend an und der Bassist nickte irritiert und blieb in der Tür zu der Kneipe stehen, in die sie eines ihrer Konzerte verlegt hatten. 
Auch jetzt, weit nach Mitternacht, war es noch brechend voll und die sich vermischenden Gerüche von Nikotin und Alkohol kribbelten in der Lunge. 
Er machte sich ernsthaft Sorgen um Jan, um seinen Gemütszustand und seine Schuldgefühle und betete, dass der Schlagzeuger bei ihm sein würde, bevor er etwas unüberlegtes tat... 

Bela hastete unter dessen durch die, wegen unzureichender Laternen schlecht beleuchteten Straßen der Stadt. 
Er konnte sich sehr gut denken, wohin Jan sich jetzt zurück gezogen hatte und folgte seinem Gefühl. 
Der Nieselregen hatte auch jetzt noch nicht nachgelassen und die Luft fuhr gerade zu eisig durch das verschwitzte Muskelshirt, das an seinem Oberkörper klebte. 

Er bog um die letzte Ecke und stoppte urplötzlich, als er ihn erkannte. 
Da saß er, aus der im halbdunkel schlecht erkennbaren Silhouette der kaputten, rostigen Spielplatzrutsche ragte der Schatten seines schlanken Oberkörpers auf. Er blickte die Straße hinab, als warte er, dass jemand kam um ihm zu sagen, dass alles gut war. 
Bela spürte einen verkrampften Schmerz in der Brust, als er seinen zerbrochenen, am Boden zerstörten Jan so zusammengesunken dasitzen sah. 
Und doch. 
Obwohl es für den Gitarristen ein schrecklicher Schock gewesen sein musste konnte er nicht umhin, die sanften Züge und die eleganten Bewegungen zu bewundern, war nicht im Stande, seine Gier zu unterdrücken und gab sich seiner Sehnsucht für einige Sekunden einfach hin. 
"Was willst du?" 
Die flüsternde, schwache Stimme lies ihn aus dem Traummeer, in dem er bis eben gedrohte, zu versinken, wieder auftauchen und er machte langsame Schritte durch den knirschenden Kies. 
Vorsichtig kletterte er die Rutsche hinauf und setzte sich neben den schweigend vor sich hin starrenden Gitarristen. 
Als Bela dessen trübe, gleichgültige Augen erblickte, flammte Besorgnis, ja Angst in ihm auf. 
Es war so untypisch für seinen Jan, der so viel Wärme ausstrahlte und eine unglaublich harte Schale zu haben schien. 
Noch nie hatte er den Eindruck bei ihm erweckt, Schutz zu brauchen. 
Er war so eigenständig und sanftmütig, wie kein anderer, den Bela kannte. 
Er seufzte leise. 
"Ich dachte mir, dass du hier bist." 
Der erste Satz war gesprochen, aber er bekam keine Antwort und zwang sich dazu, fort zu fahren. 
"Jan ich weiß..." 
"Halt die Klappe, Felse." 
In der Stimme des Blonden lag so tiefe Resignation und Melancholie, dass Bela tatsächlich verstummte und hoffte, dass Jan ein Stück von sich offenbaren würde, was er in den vergangenen 15 Jahren nie kennen gelernt hatte. 
"Du weißt überhaupt nichts! Du hast keine Ahnung... wie das ist... 
Wenn der Mensch den man liebt, mit dem man immer zusammen sein möchte und ohne den man eigentlich nicht mehr leben kann ganz einfach so..." 
Er konnte nicht weiter sprechen und senkte seinen blick nun auf seine schlammigen Schuhe. 
Trotzdem hatte Bela den unendlichen Schmerz in seinen Augen längst gesehen und legte einen Arm um den schlanken, zitternden Oberkörper. 
"Glaub mir...", es war ein in Lethargie getauchtes, sanftes Raunen, welches Jans Blick wieder hoch zucken lies. 
"Ich weiß ganz genau, wie das ist." 

Sekunden später zog der Gitarrist Bela in eine hilflose, verzweifelte Umarmung. 
Er vergrub sein Gesicht in Belas Nacken und lies seinen angestauten Gefühlen freien Lauf. 
Der Dunkelhaarige fühlte die heißen Tränen auf seiner Haut und hörte sein Schluchzen ganz nah bei seinem Ohr. 
Sanft legte er nun beide Arme um Jan und streichelte mit einer Hand beruhigend durch die wasserstoffblonden Haare. 

Wenn er ihn schon nicht besitzen, sich ihm nicht hingeben durfte, dann wollte er ihn wenigstens halten, wenn er Schutz brauchte, wie viel Schmerz es ihm auch immer bereiten würde. 

"Sie wird nie wieder bei mir sein, Dirk..." 
"Ich weiß. Aber ich werde da sein, Jan." 
Die verschwommenen, geröteten Augen blieben geschlossen und der Blonde drückte sein Gesicht weiter an die beruhigende, Schutz spendende, warme Haut. 
"Für immer?" 
Ein heißer Stich. 
Belas Herz ging in Flammen auf und seine Augen brannten von Tränen. 
"Für immer."
Wer das ist.  
  .hat Geschichten im Kopf seit sie denken kann.

.schreibt sie nieder seit sie das Alphabet beherrscht.

.veröffentlicht sie seit das WWW den Wald erreichte.

.wartet jetzt mit einer kleinen Bibliothek online auf.

.hofft, dass dir ihre Prosa zusagt und du ihr eine Nachricht hinterlässt ;)
 
SCHNEE VON GESTERN  
  Gut. Vielleicht reicht es nicht, für bestimmte Wettbewerbe. Dann kann ich den Text wenigstens hier veröffentlichen. Wie gefällt euch HörenSagen?  
Sonst irgendwo noch Wetterstationen?  
  Gesicht im Buch DuRöhrst StudentenVerzeichnis  
getippter Text von heute Nacht  
  Martin saß seit Stunden da und starrte. Als er auf dem Weg zum Bus inne gehalten, das Telefon kaum geistesgegenwärtig wieder in die Innentasche seines Sakkos hatte gleiten lassen, war es gerade hell geworden. Jetzt spürte er den Schatten seiner eigenen Nase in seinem Gesicht, so hoch stand die Sonne. Die rundliche Spitze des niedrigen Pfeilers, auf dem er mit seinem über die Jahre immer dicker gewordenen Hintern lehnte, war kalt und ziemlich unbequem. Martin bemerkte das nicht. Er bemerkte auch nicht die alte Frau mit dem kleinen Hund, den 'jungen Mann' ansprach und fragte, ob er Hilfe bräuchte. In der Tat sah Martin vielleicht ein wenig danach aus. Es war einer der ersten Tage in seiner neuen Schale.
Obwohl er sich mittlerweile täglich rasierte, blieb das stoppelige, unausgeschlafene Gefühl in seinem Gesicht hängen. Auch in seinem neuen Leben blieben seine Augen, wie sie waren. Von roten Äderchen durchzogen, blutunterlaufen, ragten sie ein Stück zu weit aus den großen Höhlen hervor.
Er versuchte, regelmäßig seine Nägel zu schneiden, aber sie wurden niemals richtig schön. Er bekam das noch nicht hin, die Linie gerade krumm zu halten.
 
Noch was?  
  Studieren strengt an.  
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