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A thing called love
November 2oo5

A thing called love 


"Aber wie erkenne ich, ob ein Typ das will, was wir bieten?" 
"Ach Schwesterchen, du erkennst diese Kerle ganz schnell, glaub mir!" 

Sahen sie wirklich SO aus? 
Das konnte sie sich nicht Recht vorstellen, aber scheinbar... 
Sie senkte ihren Blick auf den 200er in ihren Händen. 
Die sanfte Brise der Klimaanlage wärmte ihre klammen Finger und die nur spärlich bekleideten Beine. 
Aus dem CD-Player summte eine ruhige Stimme. 
Sie hatte dieses Lied schon einmal gehört, aus einem Radio in der Nachbarbaracke. 
Jonny Cash? 
Langsam glitt ihr Blick wieder zum Fahrer des Wagens, der sie an einer Ecke des heruntergekommenen Ghettos aufgesammelt hatte. 
Eigenartig. 
Immerhin sah ihre Schwester doch viel besser aus. 
Sie war reifer, größer, schlank, aber nicht dürr wie sie selbst und war bei ihren "Kunden" sehr beliebt. 
Der etwa 40jährige schien ihr aber nicht wie jemand, der sich Mädchen aussuchte, die ein Viertel so alt waren, wie er selbst... 
Er passte nicht in das allgemeine Bild, was sie von diesen Männern hatte. 
Entspannt in das Polster zurück gelehnt, aber immer auf die Straße vor ihm konzentriert, bog er in Ecken der Stadt ein, die sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte. 
Sie waren weitab von den Plattenbauten, zwischen denen sie aufgewachsen war. 
Überall blinkte Leuchtschrift auf. 
Zeitweise versuchte sie, die Straßennamen zu lesen, aber sie konnte sich an keines der Schriftbilder erinnern. 

Ihr stockte der Atem als sein Auto vor der Wohnbaracke ihrer Eltern hielt. 
Sie sah verständnislos zu ihm hinauf. 
"Wohnst du nicht hier?" 
Sie bemühte sich, ihn ganz zu verstehen, nuschelte etwas russischdeutsch und nickte flüchtig. 
Zum ersten mal sahen die braungrünen Augen direkt in ihre. 
Sie waren warm und freundlich und sie konnte sich kein paar schönerer Augen denken. 
Er wirkte, trotz das sein Lächeln wohl jünger strahlte als ihr eigenes, so erfahren und fast weise, dass sie ihm einfach vertraute.
Nun beugte er sich über sie, seine Hand streifte kurz ihre Oberschenkel und sie meine für diesen Moment, er würde es doch wollen. 
Aber er öffnete einfach die Tür seines Kombis, lehnte sich dann zurück und sah sie auffordernd an. 
"Na los, willst du nicht nach Hause?" 
Sie blinzelte wieder nur verwirrt. Wollte er sie einfach gehen lassen? 
Ihre Mutter sorgte sich sicher schon. 
Noch immer musterte er sie fragend, bis er plötzlich inne hielt. 
"Ach richtig, tut mir Leid." 
Er zog aus der tiefen Tasche seiner Lederjacke eine Geldbörse und fischte zwei weitere Scheine daraus, die er fest in ihre Hand schloss. 
Wieder trafen sich ihre Augen. 
"Willst du nicht nach Hause?" 

Noch lange sah sie dem Auto nach, störte sich nicht an dem kalten Wind, der um ihre nackten Waden fuhr. Ihr war klar, sie würden sich nie wieder sehen, aber er würde ihr immer im Gedächtnis bleiben. 
Nicht alle Männer sind böse.

Wer das ist.  
  .hat Geschichten im Kopf seit sie denken kann.

.schreibt sie nieder seit sie das Alphabet beherrscht.

.veröffentlicht sie seit das WWW den Wald erreichte.

.wartet jetzt mit einer kleinen Bibliothek online auf.

.hofft, dass dir ihre Prosa zusagt und du ihr eine Nachricht hinterlässt ;)
 
SCHNEE VON GESTERN  
  Gut. Vielleicht reicht es nicht, für bestimmte Wettbewerbe. Dann kann ich den Text wenigstens hier veröffentlichen. Wie gefällt euch HörenSagen?  
Sonst irgendwo noch Wetterstationen?  
  Gesicht im Buch DuRöhrst StudentenVerzeichnis  
getippter Text von heute Nacht  
  Martin saß seit Stunden da und starrte. Als er auf dem Weg zum Bus inne gehalten, das Telefon kaum geistesgegenwärtig wieder in die Innentasche seines Sakkos hatte gleiten lassen, war es gerade hell geworden. Jetzt spürte er den Schatten seiner eigenen Nase in seinem Gesicht, so hoch stand die Sonne. Die rundliche Spitze des niedrigen Pfeilers, auf dem er mit seinem über die Jahre immer dicker gewordenen Hintern lehnte, war kalt und ziemlich unbequem. Martin bemerkte das nicht. Er bemerkte auch nicht die alte Frau mit dem kleinen Hund, den 'jungen Mann' ansprach und fragte, ob er Hilfe bräuchte. In der Tat sah Martin vielleicht ein wenig danach aus. Es war einer der ersten Tage in seiner neuen Schale.
Obwohl er sich mittlerweile täglich rasierte, blieb das stoppelige, unausgeschlafene Gefühl in seinem Gesicht hängen. Auch in seinem neuen Leben blieben seine Augen, wie sie waren. Von roten Äderchen durchzogen, blutunterlaufen, ragten sie ein Stück zu weit aus den großen Höhlen hervor.
Er versuchte, regelmäßig seine Nägel zu schneiden, aber sie wurden niemals richtig schön. Er bekam das noch nicht hin, die Linie gerade krumm zu halten.
 
Noch was?  
  Studieren strengt an.  
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